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Aktuelles

22.11.2012 | Pressemeldung | Kißlegg

Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Geltendorf-Lindau gefordert

Grenzüberschreitendes Gespräch

In Kißlegg trafen sich die Landtagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Wangen/Iller, Paul Locherer (CDU) und Josef Miller (CSU) aus dem Stimmkreis Memmingen mit den Bürgermeistern Dieter Krattenmacher aus Kißlegg und Martin Bendel aus Leutkirch, sowie Oberbürgermeister Michael Lang aus Wangen, um über die weitere Vorgehensweise aufgrund der Verschiebung der Elektrifizierung der Bahn-AG über 2017 hinaus zu beraten.

 Die Politiker betonten, dass die Elektrifizierung der Bahnlinie München-Memmingen-Lindau auf keinen Fall aufgegeben werden dürfe, weil diese Strecke eine sehr wichtige Verbindung in die Schweiz darstelle und bis zur Fertigstellung des St.-Gotthard-Basistunnels ebenfalls modernisiert und elektrifiziert sein müsse. Die zunehmende Europäisierung und Globalisierung erfordere leistungsfähige Zugverbindungen, insbesondere von München und dem Allgäu nach Zürich in die Schweiz und in die oberitalienische Industriezentren Mailand und Turin sowie in den südfranzösischen Raum, so die Gesprächsteilnehmer. Dies sei in umgekehrter Richtung auch das Anliegen der Schweizer Bundesregierung, die mit 50 Millionen Euro die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Lindau mit einem Darlehen vorzufinanzieren, das ab 2025 wieder zurückbezahlt werden müsse. Die Schweizer Bundesregierung erwartet sich damit einen Anschluss ihres Landes an das internationale Verkehrsnetz der Deutschen Bundesbahn.

Sowohl die Bundesregierung als auch die DB-AG könne es sich nicht leisten, das mit der Schweiz beschlossene Abkommen nicht einzuhalten, so die Gesprächsteilnehmer. Das gleiche gelte auch für die Mitfinanzierung durch die Bayerische Staatsregierung. In seiner Zeit als Mitglied im Kabinett sei die Entscheidung getroffen worden, die Elektrifizierung auf dieser Strecke mit 55 Millionen Euro von Bayern bis zum Jahre 2030 vorzufinanzieren, so MdL Josef Miller. Sie sei die einzige Maßnahme der DB-AG in Bayern, die derzeit von der Staatsregierung mitfinanziert werde.

Man dürfe es jetzt nicht bei der Situationsanalyse belassen, sondern müsse beim Bund und bei der DB-AG rasch darauf drängen, dass sofort in Verhandlungen eingetreten wird mit dem Ziel, die Finanzierungslücke zu schließen, so die Gesprächsteilnehmer in Kißlegg. Nach der DB-AG betragen die Kosten aktuell 298 Millionen, somit 88 Millionen Euro mehr als ursprünglich angenommen wurde. Zudem müssen die Planungen von der DB-AG weitergeführt und zum Abschluss gebracht werden, damit die Elektrifizierung noch vor 2020 endgültig fertiggestellt werden könne.

Diese Forderung hat MdL Josef Miller in einem Antrag der schwäbischen CSU und FDP Abgeordneten im Bayerischen Landtag eingebracht. Die Gesprächsteilnehmer beschlossen, den Antrag und die Argumente auch an den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann zu richten. In diesem Aufruf werde künftig auch ein EC-Halt im württembergischen Allgäu sowie schon jetzt eine weitere zusätzliche durchgehende Schnellzugverbindung von Lindau nach München und zurück mit Halt in Wangen, Leutkirch und Memmingen sowie Buchloe gefordert. Zudem müsse die Zugverbindung zwischen Memmingen und Leutkirch wie auf bayerischer Seite auch auf der württembergischen Seite anstelle eines Zwei-Stunden-Taktes wieder wie früher auf einen Ein-Stunden-Takt verbessert werden.