Die beiden Landtagsabgeordneten und Bürgermeister Dieter Krattenmacher betonten unisono, dass man der Bahn Dampf machen müssen, denn die Schweizer Mittel seien nur für den Fall einer Fertigstellung bis 2020 zugesagt. Bei einem späteren Fertigstellungsbau würde die Schweizer Mitfinanzierung wegfallen, was auf keinen Fall eintreten darf. Nachdem der Planungsstopp jetzt erfreulicherweise aufgehoben ist, muss die Entwurfsplanungg der Bahn mit großem Nachdruck vorangetrieben werden. "Weitere zeitliche Verzögerungen darf es nun nicht mehr geben". Deshalb müsse die Entwurfsplanung zunächst mit den Baugrunduntersuchungen, Vermessungen und Umweltplanungen zügig beginnen. Die Vergabe der Planungen dazu würde derzeit erfolgen. Ebenso müsse mit den Planungen der Bahnhöfe und Bahnübergänge sowie der Straßenüberführungen schnellstmöglich angefangen werden. Das Planfeststellungsverfahren sollte bis Ende 2014, spätestens im Frühjahr 2015 eingeleitet werden, damit der Fertigstellungstermin bis spätestens 2020 gehalten werden kann, so Miller und Locherer. Die über 150 km lange Ausbaustrecke wird in einem Grobkonzept in sechs Planfeststellungsabschnitte unterteilt.
Mit dem Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnlinie München-Memmingen-Lindau werde eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf durchschnittlich 160 km/h für Neigetechnikfahrzeuge bzw. 140 km/h für konventionelle Fahrzeuge erreicht. Die Fahrzeit von München bis Lindau würde sich auf 1:50 Stunden bzw. München bis Zürich auf 3:15 Stunden verringern, was einer Fahrzeitverkürzung von 20 Prozent entspricht. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau verbessert mit der gleichzeitigen Fertigstellung des Gotthard-Tunnels den Zulauf nach Oberitalien.