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Aktuelles

28.04.2020

Josef Miller: „Aus einem Schandfleck wurde ein Juwel“

Eröffnung der Memminger Landesgartenschau vor 20 Jahren

Memmingen. Die Eröffnung am 28. April bei strahlendem Sonnenschein nahmen Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, Landwirtschaftsminister Josef Miller und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger vor. Gleich nach dem Durchschneiden des blau-weißen Bandes strömten an diesem historischen Tag die Besucher in Scharen auf das Gartenschaugelände in der „Neuen Welt“.

Weithin sichtbar drehte sich das 42 Meter hohe Riesenrad mit dem Überblick auf das Ausstellungsgelände, die Altstadt und Allgäuer Berge. Bis es allerdings soweit war, galt es einige Hürden zu überwinden. Bad Wörishofen und Nördlingen in Bayern sowie Biberach in Baden-Württemberg hatten nämlich ebenfalls Bewerbungen eingereicht. Das Memminger Konzept ging schließlich als Sieger hervor.

Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und der damalige Staatssekretär Josef Miller sahen darin eine große Chance für eine zukunftsorientierte städtebauliche Entwicklung. Starke Unterstützung erfuhr die Gartenschau durch die Brüder Hermann und Walter Kutter aus Memmingen, Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes für Garten- und Landschaftspflege bzw. des Bayerischen Baumschulverbandes. Die Kosten für die Landesgartenschau waren mit 27 Millionen Mark veranschlagt, 20 Millionen sollte die Stadt beisteuern, 7 Millionen der Freistaat Bayern. Durch die Wiedervereinigung flossen jedoch die öffentlichen Gelder hauptsächlich in die neuen Bundesländer. Die verfügbaren Mittel des Freistaates und der Kommunen waren deshalb knapp.

Die Landesgartenschau Memmingen in den Medien (eine Auswahl):

- Bayerischer Rundfunk
- Allgäuer Zeitung
- Memminger Kurier
- Die Lokale Memmingen

Erst nachdem Ministerpräsident Dr. Stoiber auf Empfehlung seines damaligen Staatssekretärs Josef Miller eine Vorfestlegung der staatlichen Förderung für Memmingen zugesagt hatte, stimmte der Stadtrat 1994 der Landesgartenschau zu. „Das ist viel Geld, aber ich bin überzeugt, dass jede Mark gut angelegt ist“, betonte Dr. Holzinger bei der Eröffnung.
Mit Jürgen Hindemit, dem Kämmerer der Stadt und Hans-Peter Faas von der Landesgartenschaugesellschaft, übernahmen zwei Profis die Geschäftsführung. Faas wurde anschließend mit der Betreuung von zahlreichen Bundesgartenschauen wie 2005 in München und seine Ehefrau Claudia Knoll mit weiteren Landesgartenschauen, im kommenden Jahr in Lindau betraut. Das Konzept der Memminger Landesgartenschau überzeugte durch Vielfalt und aktive Einbindung der Besucher in das Ausstellungsgeschehen.

Mit über 1,3 Millionen Besucher war Memmingen bundesweit die erfolgreichste unter den sechs Landesgartenschauen im Jahr 2000, vor Kaiserslautern mit einer Million und Singen am Hohentwiel mit 900.000 Besuchern. Die Gartenschau brachte zudem einen hohen Imagegewinn. Gäste, die früher an Memmingen vorbeifuhren, besuchten auch später wiederholt die reizvolle Innenstadt.

Als Gelände für die Gartenschau hatte sich eine 18 Hektar große Industriebrache mit aufgelassener Kläranlage am nördlichen Stadtrand angeboten. Dort befanden sich schon um das Jahr 1900 ein Naherholungsgebiet und eine Gartenwirtschaft mit dem Namen „Klein-Venedig“.

Heute treffen sich auf dem Landesgartenschaugelände Besucher aller Altersklassen. Durch die direkte Anbindung an die Innenstadt ist der Park zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Rollator gut erreichbar. Die Kinder zieht es an die zeitgemäßen Spielplätze. Die Skateranlage und zwei Beachvolleyballplätze sowie die Wasserski-Anlage finden großen Zuspruch bei den Jugendlichen. Die Besucher steigen auf den Aussichtsturm oder treffen sich im Biergarten.
Der Verein „Die Freunde der Landesgartenschau“, mit der ersten Vorsitzenden Claudia Knoll und ihrem Nachfolger Andreas Schales nutzen das Gelände für eine Reihe von Veranstaltungen.

Interessant ist, dass alle Oberbürgermeister von Gartenschaustädten erklären, dass sie die Gartenschau wieder durchführen würden. Neu-Ulm und Würzburg sowie im Jahr 2021 Ingolstadt, richten eine Landesgartenschau bereits zum zweiten Mal aus.

„Das spricht für die Landesgartenschauen. Unsere Generation wird auch daran gemessen, was sie unseren Kindern und Enkelkindern sowie kommenden Generationen hinterlässt. Der Einsatz für die Gartenschau hat sich gelohnt.  Memmingen ist dadurch reicher und lebenswerter geworden. Aus einem Schandfleck wurde ein Juwel!“ bilanziert heute, 20 Jahre später, Josef Miller.